Die Magie der Fotografie

von Alina

Und dann sitze ich hier auf dem Fußboden, meine Beine sind eingeschlafen und irgendwie ist nun der halbe Abend vergangen. Ich sitze in einem Meer aus Fotos, die ich schon lange mal sortieren wollte, aber nur alle paar Jahre nehme ich die Kiste aus dem Regel und schaue mir alle durch. Da sind Fotos, die einfach mal fast 100 Jahre alt sind. In Omas Handschrift sind Notizen auf der Rückseite. Danke Oma, dafür. Du wusstest, dass ich dich eines Tages nicht mehr fragen kann, wer das auf den Bildern ist und wann das war, aber du wusstest dass es mich immer interessieren würde.

Und so schaue ich durch die schwarz-weiß Bilder aus Dicker Pappe, mit weißen gekriselten Rand, so wie es damals Mode war. Meine Großeltern als Kinder, deren Eltern, und viele für mich Fremde Menschen, die ihnen damals wichtig waren. Ein Hochzeitfoto aus dem 1938, eins von 1956, ja das Versprechen für immer, in guten und schlechten Zeiten, das wurde gehalten. Bis zum Ende. Dann kommen irgendwann farbige Bilder, meine Eltern, deren Kindheit. Papa als Teenie und Mama, als sie aussah wie ich.

Verwackelte Bilder aus dem Haus meiner Großeltern, mit all der schrillen Tapete, über die wir uns früher so oft lustig gemacht haben. Hoher Schnee, das Reh im Garten, ein schiefer Weihnachtsbaum. Technisch absolut nicht gelungen, aber Augenblicke die meine Oma festhalten wollte, weil sie ihr wichtig waren, weil sie die Schönheit ihn ihnen sah. Und nun sitze ich hier und habe noch einmal das Gefühl mit meiner Oma am Fenster zu sitzen und mit ihr in den Garten zu schauen. So viele Erinnerungen kommen wieder, verzerrt und wahrscheinlich so viel schöner als es damals eigentlich war. Ich hätte noch so viel sagen können, aber ich weiß, ihr habt das alles doch schon längst gewusst. Ihr habt euch alle so geliebt, und wart eine kleine tolle Familien Gang, und ihr habt uns geliebt, und unsere Zeit war wunderbar. Wir hatten so viele Momente voller Glück und Lebensfreude, und ich bin ein kleiner Teil von dem Ganzen. Und während ich auf dem Boden mit den Fotos sitze, es draussen inzwischen ganz dunkel ist, wird mir klar, ich war nie allein. Und ich werde es nie sein.

Und wieder denke ich darüber nach, wie viel Zeit ich damit verschwende mir über Dinge den Kopf zu zerbrechen die in ein paar Jahren ganz sicher nicht mehr von Bedeutung sind.

Und vielleicht sind wir eines Tages die Fremden Leute auf alten Bildern, deren Namen in Vergessenheit geraten. Aber hey, unsere Zeit war toll.

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